Risikokompetenzen und eine Resilienzkultur sind notwendige Fähigkeiten für eine Gesellschaft im Umgang mit Krisen. Das dritte Themenfeld befasst sich daher mit dem Verhalten der Menschen mit Risiken mitsamt der zielgruppengerechten Kommunikation und den Faktoren für eine breit aufgestellte gesellschaftliche Krisenresilienz. Dabei steht für uns die Vision einer nachhaltigen und lebenswerten Zukunft im Vordergrund.


Die ersten beiden Geschäftsbereiche der Stiftung Risiko-Dialog fokussieren sich auf essenzielle Risikothemen wie Klima, Energie und die digitale Transformation. Im dritten Geschäftsbereich stehen konzeptionelle Fragen im Vordergrund. Bspw. welche Kompetenzen in der Gesellschaft im Umgang mit Risiken nötig sind und wie bei deren Eintreten resilient reagiert werden kann.



Risikokompetenz


Risikokompetenzen in der Gesellschaft zu stärken, ist die erste Stossrichtung. Dabei geht es darum, die Wahrnehmung und das Risikoverhalten zu verstehen. Verschiedenste Projekte untersuchen das Verhalten der Bevölkerung im Alltag, aber auch in Katastrophen und Notlagen. Dabei ist beispielsweise die Perspektive junger Menschen ein wichtiger Zukunftsblick. Generell kommt der Risiko- und Krisenkommunikation eine zentrale Bedeutung zu. Wir identifizieren drei Ansätze, welche zentral sind, um Risikokompetenzen zu stärken:  
  • Risikokompetenzen mit langfristiger systemsicher Perspektive gewinnen an Bedeutung

In Zukunft werden uns als Gesellschaft zusätzlich zu den aktuellen Brennpunkten vor allem auch die Folgen von langfristigen Entwicklungen, wie dem Klimawandel, zunehmender Polarisierung und verstärkter Ungleichheit, beschäftigen. Wir machen uns deshalb stark für präventive Ansätze, technologischer und organisatorischer Art, die uns resilient machen gegenüber solchen globalen Veränderungen.



  • Neue wissenschaftliche Erkenntnisse und innovative Technologien schaffen Chancen

Eine erfolgreiche Krisenbewältigung zeichnet sich durch das Zusammenspiel von bewährten Konzepten und Agilität aus. Daher erachten wir es als wesentlich, dass die Wissenschaft frühzeitig ins Krisenmanagement eingebunden und technologische Möglichkeiten berücksichtigt werden.



  • Adäquate Risikokommunikation trägt zum Erfolg von Krisenbewältigungsmassnahmen bei

Krisen verlangen eine transparente Kommunikation, die zielgruppenspezifisch über Entscheidungsprozesse informiert. Wir sind überzeugt, dass so das Vertrauen innerhalb der Gesellschaft und zu den Entscheidungsträger:innen gestärkt wird, was massgebend für deren Handlungsfähigkeit in Krisenzeiten ist.



Projektbeispiele:



Resilienzkultur


Gesellschaftliche Resilienz bildet die zweite Stossrichtung. Generelle Konzepte zur Resilienz, d.h. einer passenden Reaktion unter Belastung mit gleichzeitigem Lernen für die Zukunft, werden schon länger diskutiert, um auch der komplexen und unvorhersehbaren (Risiko-)Welt zu begegnen. Dabei steht für uns die Frage im Raum, welche Kultur förderlich ist, um entsprechende Fähigkeiten wie Selbstorganisation, Verantwortungsbewusstsein oder Engagement weiterzuentwickeln. Um die gesellschaftliche Resilienz zu stärken, fokussieren wir auf drei Ansätze:

  • Multidimensionale Krisen sind Teil unserer Realität

Als Gesellschaft müssen wir neu lernen, mit ihnen umzugehen und versuchen, nach einer Krise gestärkt daraus hervorzugehen. Es ist zentral zu lernen mit Unsicherheit umgehen zu können.



  • Die Bevölkerung ist Teil der Lösung und nicht des Problems

Krisen betreffen meistens verschiedene Teile einer Gesellschaft. Wir setzen uns daher für ein partizipatives Risikomanagement zwischen Gesellschaftsakteur:innen und (öffentlichen) Institutionen ein.



  • Resilienzkultur und -denken müssen gestärkt werden

Traditionelles planerisches Risiko- und Krisenmanagement allein reicht nicht mehr aus. Es gilt eine Kultur und Fähigkeiten der Resilienz auch in der Gesellschaft zu entwickeln. Wir verfolgen das Ziel einer dynamischen Resilienzkultur, um einen sozialen Lernprozess zu erlauben.



Projektbeispiele:
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