27. November 2019

Die Bevölkerung möchte bei der digitalen Zukunft mitreden, kaum jemand will das Feld alleine den Fachleuten überlassen. Das zeigt der DigitalBarometer 2019 von APROPOS_ – eine Initiative der Stiftung Risiko-Dialog. Die Menschen sehen die Digitalisierung differenziert. Je nach Themenfeld wie Automatisierung von Arbeitsprozessen, E-Voting oder Ausbildung stehen Chancen, Gefahren oder gleich beides im Vordergrund.

 

Wir leben in einer digitalisierten Welt. Etablierte Geschäftsmodelle werden durch die digitale Konkurrenz gefordert, Behörden versuchen den digitalen Bedürfnissen der Bevölkerung nachzukommen, aber auch der einzelne Mensch sieht sich täglich mit der rasanten digitalen Entwicklung konfrontiert. Der Bevölkerung in der Digitalisierung eine Stimme geben – das ist das Ziel des DigitalBarometers.  Denn der Einbezug der Menschen ist ein Erfolgsfaktor für die Digitalisierung.

 

„Der DigitalBarometer zeigt die Wahrnehmung und den Gestaltungsbedarf aus Sicht der Bevölkerung auf. Mit diesem Wissen können wir die digitale Zukunft gemeinsam tragfähig gestalten.“ (Matthias Holenstein, Geschäftsführer der Stiftung Risiko-Dialog)

 

Bei Themen wie „Meinungsbildung“ sowie „Automatisierung von Arbeitsprozessen“ zeigt sich eine sehr ambivalente Chancen- und Gefahrenwahrnehmung: Die Hälfte aller Befragten assoziieren mit diesen Themen gleichermassen Chancen und Gefahren. In anderen Themen wie „E-Voting“ haben sich klare Meinungslager gebildet. Hier sehen 41% mehr Chancen als Gefahren und 32% mehr Gefahren als Chancen. Ein klar polarisierendes Thema. Für alle acht untersuchten Themen liegen dank des DigitalBarometers nun repräsentativ abgestützte Daten vor.

 

Die unterschiedlichen Chancen- und Gefahrenwahrnehmungen äussern sich auch darin, welche Formen der Mitsprache und Mitgestaltung gefordert werden. So möchten beispielweise Personen, die das Thema „E-Voting“ mit mehr Chancen assoziieren, eher im Rahmen von Pilotprojekten mitwirken. Beim Thema „Automatisierung von Arbeitsprozessen“ lassen sich spannende Altersunterschiede erkennen. Während die jüngeren (18-34-Jährige) und die älteren Personen (50-64-Jährige) eher bereit sind ihr eigenes Verhalten anzupassen, um mit der Digitalisierung der Arbeitswelt Schritt zu halten, z.B. mittels Weiterbildungen, zeigt sich die mittlere Altersgruppe (35-49-Jährige) weniger bereitwillig.

 

„Die jährliche Wiederholung des Digitalbarometers zeigt, wie sich die Chancen- und Gefahrenwahrnehmung mit dem Fortschreiten der digitalen Transformation verändert. Er gibt der Politik, Forschung, Wirtschaft und Zivilgesellschaft die Möglichkeit die aktuellen Themen aufzugreifen. Für APROPOS_ zeigt er Schwerpunkte für die nächsten Projekte.“ (Anna-Lena Köng, Projektleiterin DigitalBarometer bei der Stiftung Risiko-Dialog)

 

Was ist der DigitalBarometer?

Der jährlich erscheinende DigitalBarometer im Rahmen der Initiative APROPOS_ der Stiftung Risiko-Dialog – unterstützt von der Mobiliar Ge­nossenschaft – bietet jährlich differenzierte Antworten auf die drängenden Fragen: Wie ist die Wahrnehmung der Chancen und Gefahren der Schweizer Bevölkerung? Wo möchte sie mitreden, mitgestalten und eingebunden werden? Dadurch kann die Politik, Forschung, Wirtschaft und Zivilgesellschaft die einzelnen Anwendungen der Digitalisierung gezielt so gestalten, dass vorhandene Chancen genutzt und wahrgenommene Gefahren adressiert werden.

 

Das Booklet zum DigitalBarometer 2019 kann ab dem 27. November 2019 inkl. weiterführenden Informationen abgerufen werden unter: www.apropos.swiss/de/digitalbarometer

Die künftige Debatte muss aufzeigen, was die Möglichkeiten für den/die Einzelne/n sind, wo es Rahmenbedingungen braucht und wie mit den potenziellen Chancen und Gefahren konkret umgegangen werden kann. Es gilt, sowohl analog- als auch digital-geprägt Denkende und Handelnde mitzunehmen. Dabei können wir auf die lange Erfahrung mit direktdemokratischer Mitwirkung bauen, um die digitale Schweiz gemeinsam zu gestalten – mit und für die Menschen.

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