15. Februar 2024

Gesellschaftliche Resilienz befähigt Menschen, mit Krisen umzugehen und daraus zu lernen. In einem gemeinsamen Pilotprojekt mit dem Sicherheitsdepartement der Stadt Zürich untersuchen wir, wie entsprechende Fähigkeiten der Bevölkerung gezielt gefördert werden können.

 

Vom Stromausfall über Überschwemmungen bis hin zu neuen Pandemien – die Vielfalt an Krisenszenarien ist gross. Ein Schlüssel für ein erfolgreiches Krisenmanagement ist die gesellschaftliche Resilienz, die sowohl staatliches Handeln als auch das individuelle Verhalten der Bevölkerung umfasst. Doch wie können die Fähigkeiten der Bevölkerung zur gemeinsamen Bewältigung konkret gestärkt werden? Dieser Frage gehen wir im Pilotprojekt mit dem Sicherheitsdepartement der Stadt Zürich nach. Wir stützen uns dabei auch auf Vorarbeiten, wie das Projekt zur Bottom-Up Resilienz oder die Resilienzwerkstatt.

 

Interviews zeigen Bedarf und Differenzierung der Bevölkerung

Gespräche mit verschiedenen Expert:innen aus der Verwaltung, der Sozialarbeit und anderen relevanten Bereichen aus der Stadt Zürich identifizierten den Bedarf und die Differenzierung nach Zielgruppen, um mit Krisen umzugehen. Dabei ging es auch um Fragen der Selbstorganisation, Erwartungen ans staatliche Krisenmanagement oder schlicht zur Nachbarschaftshilfe. Die Interviews lieferten zudem erste Ideen, wie die Resilienzfähigkeiten gestärkt werden können – von einer Nachbarschafts-App, die in einer Krise zeigt, wie sich Nachbar:innen gegenseitig unterstützen können bis zu Planspielen bspw. für junge Menschen.

 

Vom Pilotprojekt zur Resilienzkultur

Die Interviews haben aber auch gezeigt, dass der Fokus bei der Stärkung gesellschaftlicher Resilienz nicht nur auf einzelnen Fördermassnahmen liegen darf. Vielmehr kommt es auch auf die richtigen Rahmenbedingungen an. Es braucht einerseits eine langfristige Ausrichtung der Fördermassnahmen, was mit einer entsprechenden politischen Unterstützung einhergehen muss.  Andererseits kann staatliches Handeln in Krisen Menschen vernetzen und Initiativen sichtbar machen. Letztlich geht es auch um einen Perspektivenwechsel: Eine aktiv handelnde und sich gegenseitig unterstützende Bevölkerung ist ein Kernbestandteil der Krisenbewältigung. Damit wird der Weg hin zu einer Resilienzkultur geebnet.

 

Ausblick

Das Pilotprojekt läuft noch bis im Sommer 2024. Als nächstes Ziel soll eine Gesamtstrategie für die gesellschaftliche Resilienz in der Stadt Zürich formuliert werden. Dafür suchen wir in den kommenden Monaten nach innovativen Ideen, wie diese Resilienzfähigkeiten der Bevölkerung weiter gestärkt werden können. Haben Sie sich eigene Erfahrungen oder innovative Ideen, wie dies geschehen kann? Wir freuen uns auf den Austausch!

 

Bild von Claudio Schwarz auf Unsplash.