Die Digitalisierung hält Einzug in all unsere Lebenswelten.
Social Media ermöglicht uns immer und überall, mit Personen auf der ganzen Welt in Kontakt zu sein. In Smart Cities werden Autofahrer durch übergeordnete Leitsysteme zu freien Parkplätzen geführt. Intelligente Chatbots stehen uns Menschen bei Fragen und Problemen zur Seite, so z.B. über die digitalen Assistenten «Jana und Nino» bei politischen Abstimmungen oder Woebot gegen Depressionen.
Neue Technologien bieten klug angewandt mehr und mehr Möglichkeiten, unsere Welt effizienter, vernetzter und nachhaltiger zu machen. Als Gesellschaft haben wir uns dabei verschiedenen Fragen zu stellen, wie z.B. der Einfluss der Automatisierung auf den Arbeitsmarkt, der Schutz persönlicher Daten, der Umgang mit der enormen Menge an verfügbaren Informationen oder auch das Aufkommen von Fake Realitäten (z.B. durch real-time facial reenactment). Eine weitere Hauptherausforderung stellt die zunehmende Komplexität und die fehlende Nachvollziehbarkeit von Algorithmen dar. Beispiele wie der Facebook-Skandal haben aufgezeigt, wie persönliche Daten verwendet werden können, um beispielsweise politische Kampagnen zielgruppenspezifisch zu gestalten – ohne dass sich die jeweiligen Zielgruppen dessen bewusst sind.
Für eine erfolgreiche digitale Zukunft ist der Einbezug der Menschen zentral. Damit die Menschen die Chancen der Digitalisierung nutzen und wissen, wie sie mit Herausforderungen umgehen können, muss die Gesellschaft als aktiver Partner in den digitalen Transformationsprozess miteingebunden werden. Was fehlt in der Schweiz, ist eine positive und akzeptierte, gemeinsam entwickelte Gesellschaftsvision für eine digitale Zukunft – ergänzend zu den technologischen und ökonomischen Konzepten, mitgetragen und mitentwickelt durch die Bevölkerung (Bottom-Up).
Die Stiftung Risiko-Dialog möchte hier ansetzen und diesen Transformationsprozess hin zu einer «digital nachhaltigen Gesellschaft» unterstützen. Als neutrale Plattform unterstützt sie den Dialog zwischen verschiedenen Stakeholdern aus Bevölkerung, Wirtschaft und der Politik, um tragfähige Lösungen und Zukunftsszenarien zu erarbeiten. Die drei Hauptziele sind dabei:
- Das Thema Digitalisierung in seiner gesellschaftlichen Dimension aufzugreifen und eine differenzierte Auseinandersetzung um Chancen und potentielle Konflikte in der Öffentlichkeit zu stärken (Wissenskompetenz).
- Die Fähigkeiten der Menschen (und Organisationen) zu stärken, damit diese kompetent mit Konsequenzen der Digitalisierung umgehen können (Handlungskompetenzen).
- Die Bevölkerung bei der Entwicklung pragmatischer Lösungen aktiv miteinzubeziehen (Co-Kreation und Partizipation).
Die Stiftung Risiko-Dialog will verschiedene methodische Ansätze aufgreifen, um die oben genannten Ziele zu erreichen. Im Austausch mit der Bevölkerung, Wissenschaft und öffentlicher Hand macht sie sich ein Bild darüber, was die Meinungen, Hoffnungen, aber auch Sorgen bezüglich Digitalisierung sind und wie potentielle Zukunftsszenarien aussehen könnten. Ein Hauptelement ist der Dialog mit unterschiedlichen Anspruchsgruppen – um konkrete Bedürfnisse in deren Lebenswelten zu erkennen und gemeinsam gesellschaftlich nachhaltige Zukunft zu gestalten.
In Kürze sind hier weitere Beiträge zur konkreten Umsetzung von Digitalisierungs-Projekten zu finden.
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„Zukunft digitale Schweiz: Wirtschaft und Gesellschaft weiterdenken“, W.I.R.E