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Goldene Regeln für die Bevölkerung im Krisenfall
Wie kann sich eine Gesellschaft auf Krisen vorbereiten – und welche «Goldenen Regeln» helfen ihr, sich in einem Krisenfall bestmöglich zu verhalten? Im Workshop «Goldene Regeln für die Bevölkerung im Krisenfall» hat Risiko-Dialog gemeinsam mit dem Bundesamt für Bevölkerungsschutz (BABS) einen ersten wichtigen Schritt unternommen, um Prinzipien für eine resiliente Bevölkerung zu entwickeln.
Gemeinsame Leitlinien für schwierige Zeiten
Im Krisenfall ist gezieltes Verhalten entscheidend. Doch welche Regeln können der Bevölkerung Orientierung geben – im Ernstfall wie auch in der Vorbereitung darauf? Diese Frage stand im Zentrum des Workshops «Goldene Regeln für die Bevölkerung im Krisenfall», der als erste Kooperation des Resilienz-Hubs Schweiz anfangs November 2025 durchgeführt wurde. Vertreter:innen aus Kantonen, Städten, Bundesstellen, Forschung, Privatwirtschaft und Zivilgesellschaft kamen zusammen, um zentrale Prinzipien und Handlungsfelder zu diskutieren. Der Workshop diente als explorativer Austausch: Gemeinsam wurden entlang von Handlungsfeldern, wie beispielsweise «Vorsorge & Ressourcenaufbau» oder «Stärkung der Community», Ideen für «Goldene Regeln» entwickelt. Darüber hinaus wurden Überlegungen zu Zielgruppen und Kommunikationskanälen angestellt sowie Perspektiven für die Weiterarbeit formuliert. Erste Ideen zu «Goldenen Regeln» lauteten beispielsweise «Ich gehe ans Quartierfest und vernetze mich dort mit meinem Umfeld» oder «Ich weiss, wie ich im Krisenfall innerhalb meiner Bezugsgruppe kommuniziere».
Ein zentrales Zwischenfazit war, wie wichtig es ist, im Krisenfall mit dem sozialen Umfeld vernetzt zu bleiben und dessen Bedürfnisse sowie Fähigkeiten mitzudenken. Zudem kommt sowohl der psychischen als auch der physischen Vorbereitung eine grosse Bedeutung zu, damit die Bewältigung im Akutfall gelingt. Das grosse Engagement der Teilnehmenden zeigte: Das Bedürfnis, die Bevölkerung stärker einzubeziehen und sie als aktiven Teil der Krisenbewältigung zu verstehen, ist breit vorhanden. Gleichzeitig sind sich die Workshopteilnehmenden der vielfältigen Herausforderungen bewusst, die entstehen, wenn «Goldene Regeln» für verschiedene Krisenszenarien definiert werden sollen, die die gesamte Bevölkerung erreichen. Umso wichtiger sind eine zeitnahe Weiterarbeit, gezieltes Testen und Prototyping.
Ein starkes Signal für gesellschaftliche Resilienz
Die Rückmeldungen der Teilnehmenden waren eindeutig: Der Austausch war wertvoll, das Thema hoch relevant und die Bereitschaft, am Thema dranzubleiben, gross. Viele möchten sich aktiv in die Weiterentwicklung, Erprobung und Verbreitung der Goldenen Regeln einbringen.
«Damit die Bevölkerung gezielt in die Bewältigung von Krisen einbezogen wird und sich an solchen «Goldenen Regeln» orientieren kann, müssen diese verständlich, gut zugänglich und auf die unterschiedlichen Lebensrealitäten der Menschen in der Schweiz abgestimmt sein», so Matthias Holenstein, Geschäftsführer der Stiftung Risiko-Dialog.
Mit dem Workshop wurde der Grundstein gelegt für einen Prozess, der die Bevölkerung konsequent in die Krisenvorbereitung einbindet – ein zentrales Anliegen der Stiftung Risiko-Dialog und Kern des Resilienz-Hubs Schweiz. Denn gesellschaftliche Resilienz entsteht dort, wo Wissen geteilt, Perspektiven verknüpft und Menschen handlungsfähig werden.
Ein herzlicher Dank für die engagierte Mitarbeit, die spannenden Impulse und die aktive Teilnahme geht an alle Beteiligten sowie an das Bundesamt für Bevölkerungsschutz (BABS) für die wertvolle Zusammenarbeit.