8. Dezember 2025

2023 startete die Stiftung Risiko-Dialog ihre Begleitung des Projekts Rheinfelden 20plus zum Ausbau der Wasserkraft. Dabei ist es gelungen, offene Fragen zu klären, Vertrauen aufzubauen und die Bevölkerung aktiv einzubeziehen – ein Prozess, der zeigt, wie Beteiligung die Energiewende stärkt.

 

 

Ein Projekt mit grosser Wirkung
Mit Rheinfelden 20plus will die naturenergie AG die Wasserkraftwerke Rheinfelden und Ryburg-Schwörstadt optimieren. Das Projekt soll jährlich rund 20 Millionen Kilowattstunden zusätzlichen Strom liefern – genug für 6’000 Haushalte. Solche Vorhaben werfen zentrale Fragen zu Energieversorgung, Umweltverträglichkeit und Lebensqualität auf, was zu grossem Interesse in der Bevölkerung führte. Erinnerungen an den früheren, deutlich grösseren Kraftwerksbau mit seinen Belastungen verstärkten die Bedeutung von Transparenz und frühzeitiger Einbindung. Obwohl Rheinfelden 20plus wesentlich kleiner ist, war es entscheidend, Sorgen ernst zu nehmen und offen zu kommunizieren.

 

 

Zwei Jahre Dialog auf Augenhöhe
Seit Ende 2023 hat die Stiftung Risiko-Dialog drei grosse Dialogveranstaltungen und weitere Formate organisiert und moderiert. Ziel war es, nicht nur zu informieren, sondern zuzuhören: Welche Sorgen bestehen, welche Chancen werden gesehen, welche Fragen müssen beantwortet werden? Im ersten Dialog ging es um frühe Information, im zweiten um Ergebnisse von Vorversuchen, im dritten um die Umweltverträglichkeitsprüfung – ein zentrales Thema für Bevölkerung und Projektträger. Über zwei Jahre zeigte sich: Klare Informationen, offene Diskussionen und ein professionell gesteuerter Prozess schaffen Vertrauen und Akzeptanz. Zugleich konnten unterschiedliche Anspruchsgruppen gezielt informiert und eingebunden werden.

 

 

Kompetenz, die Wirkung entfaltet
Die Stärke von Risiko-Dialog liegt darin, komplexe technische und ökologische Sachverhalte verständlich aufzubereiten – und zugleich Raum für Emotionen, Kritik und Anregungen zu schaffen. So entstehen Brücken zwischen Fachleuten, Projektleitung und Bevölkerung. Die Resonanz zeigt, dass die Teilnehmenden die Dialoge als Mix von Information und Anliegen sehr schätzen. Unsere Erfahrung erlaubt es zudem, Formate flexibel anzupassen und so für alle Beteiligten sinnvoll zu gestalten. Mit den moderierten Dialogstationen fördern wir sowohl Information als auch den direkten Austausch zwischen Bevölkerung und Fachpersonen.

 

 

Ein Erfolg für alle Beteiligten
Für naturenergie AG brachte der Prozess wertvolle Rückmeldungen für die weitere Planung. Die Bevölkerung erhielt die Möglichkeit, nicht nur informiert, sondern ernst genommen zu werden. Für uns als Stiftung Risiko-Dialog ist es ein Beleg, dass strukturierte Beteiligung auch bei technisch anspruchsvollen Infrastrukturprojekten funktioniert und Vertrauen in die Energiewende schafft. Dialogprozesse sind dabei zentral, denn gesellschaftlicher Wandel gelingt nur mit lokaler Akzeptanz – genau diese fördert Risiko-Dialog. «Die Zusammenarbeit mit der Stiftung Risiko-Dialog war für uns äusserst wertvoll», sagt Jochen Ulrich, Leiter Asset Management bei naturenergie AG. «Durch den professionell gestalteten Dialog konnten wir frühzeitig auf Fragen und Anliegen eingehen und so Vertrauen in das Projekt aufbauen.» Auch aus kommunikativer Sicht zieht naturenergie AG ein positives Fazit. Cassandra Buri, Kommunikationsverantwortliche, betont: «Die Kooperation war geprägt von Offenheit und gegenseitigem Vertrauen. Risiko-Dialog hat es verstanden, komplexe Themen klar zu vermitteln und gleichzeitig die Anliegen der Bevölkerung ernst zu nehmen – das war für den Projekterfolg entscheidend.» Jochen Ulrich ergänzt: «Besonders schätzen wir die unabhängige Moderation und die Fähigkeit, auch technische Fragestellungen verständlich zu diskutieren. Das hat wesentlich dazu beigetragen, dass Rheinfelden 20plus in der Region auf breite Akzeptanz stösst.»

 

 

Ausblick
Im Projekt Rheinfelden 20plus ist ein Austausch auf Augenhöhe gelungen. Es wird die Region noch einige Jahre begleiten. Partizipationsprozesse werden auch in Zukunft entscheidend sein, um tragfähige Lösungen zu finden und Projekte umzusetzen, die der breiten Bevölkerung Mehrwerte bieten können. Dabei ist es wichtig in einer zunehmend schnelleren und aktiveren Welt Menschen durch frühzeitige und aktive Kommunikation abzuholen, Vertrauen aufzubauen und die passende Beteiligung zu wählen.