6. September 2021

Die Stiftung Risiko-Dialog freut sich, auch dieses Jahr wieder am Swiss Green Economy Symposium beteiligt gewesen zu sein. Die Beiträge fanden in zwei unserer Kerngebiete statt, einerseits beim Thema Negativemissionen im Workshop zu CO2-neutralen Lebensmittelketten, andererseits im Bereich Risikokommunikation und Partizipation mit der SmartCity Alliance .

 

Das Swiss Green Economy Symposium ist der umfassendste Wirtschaftsgipfel der Schweiz zum Thema Nachhaltigkeit. Auch dieses Jahr brachte er wieder Inspiration, Wissen und Networking für Vertreter_innen aus Wirtschaft, Politik, Wissenschaft und Zivilgesellschaft. Am Symposium mit dabei war die Stiftung Risiko-Dialog mit Matthias Holenstein und Samuel Eberenz in zwei verschiedenen Bereichen.

 

Negative Emissionstechnologien im Lebensmittelsektor
In einer Diskussionsrunde mit anderen etablierten Stakeholdern wie myclimate, South Pole und climeworks sprachen wir über negative Emissionstechnologien im Lebensmittelsektor. Trotz allen Bemühungen zur Reduktion von CO2-Emissionen in der Produktion und den Lieferketten von Lebensmitteln ist zu erwarten, dass insbesondere in der Landwirtschaft auch in Zukunft schwer vermeidbare Treibhausgasemissionen anfallen werden, insbesondere in der Form von Methan und Lachgas. Deshalb kann Netto-Null in der Lebensmittelbranche nur mit Hilfe von negativen Emissionstechnologien erreicht werden (hier mehr dazu). Diese fangen CO2-Emissionen aus der Atmosphäre auf und speichern sie langfristig im Untergrund oder in Biomasse, sodass kein zusätzlicher Erwärmungseffekt entstehen kann. In der Runde wurden auch Ansätze  besprochen, mit denen Landwirt_innen durch nachhaltige Bodenbearbeitung Kohlenstoff im Boden anreichern, und so selbst der Atmosphäre CO2 entziehen können – bei solchen „naturbasierten“ Ansätzen bestehen jedoch noch grosse Unsicherheiten darüber, wie dauerhaft das CO2 im Boden gebunden bleibt. Die Stiftung Risiko-Dialog engagiert sich schon lange im Themenbereich negative Emissionstechnologien und hat auch in Zukunft vor, die Konversation dazu unter Expert_innen und in der Öffentlichkeit aktiv zu fördern. Dazu lancierten wir kürzlich zusammen mit Partnern aus Wirtschaft, Forschung und Verwaltung die Swiss Carbon Removal Platform (mehr Informationen dazu auch auf unserer Webseite).

 

SmartCity Alliance
Die Stiftung Risiko-Dialog erfüllte gleich zwei Rollen in einem spannenden Workshop zur Zukunft der Stadtentwicklung. Die Rolle als Expertin im Bereich Risikokommunikation verbindet die Stiftung Risiko-Dialog mit ihrer Rolle als Mitglied der SmartCity Alliance, wo sie für Themen wie Bürgerdialog und Kommunikation zuständig ist. In einem Vortrag und im Workshop brachte Matthias Holenstein diese beiden Themenbereiche zusammen. Einerseits wurden bekannte Erfolgsfaktoren für partizipative Prozesse bei der Entwicklung von Städten diskutiert. Dabei namhaft sind vor allem eine gemeinsame Gesprächsgrundlage (ein inhaltliches Thema), die Einbindung der Dialoge in demokratische Prozesse und die Transparenz der Prozesse und Abläufe. Andererseits bringt die Stiftung Risiko-Dialog speziell langjährige Erfahrungen im Umgang mit Risiken bei Zukunftsthemen. Dazu sprach Matthias Holenstein Themen an wie den Umgang mit Emotionen von Individuen oder Gruppen, das Konkretisieren und die Kommunikation von Zukunftsszenarien, sowie den Umgang mit Wertevorstellungen. Es freut uns zu sehen, dass das Thema SmartCity auf solches Interesse stösst und wir werden weiterhin unsere langjährigen Erfahrungen im Themenbereich SmartCity gekoppelt mit Digitalisierung bestmöglich einsetzen.

 

Es war sehr erfreulich zu sehen, wie dieser Anlass Impulse setzen konnte und nach langer Pandemie-bedingter Pause wieder Menschen physisch zusammenbrachte. Die Möglichkeit, sich nach langem wieder face-to-face zu treffen, war wertvoll und motivierend. Angesichts davon, wie wichtig negative Emissionstechnologien in naher Zukunft für die Erreichung der Klimaziele sein werden, würden wir uns über eine stärkere Thematisierung bei zukünftigen Anlässen freuen.