4. November 2021

Unser Geschäftsführer Matthias Holenstein begleitete diese Woche Bundesrätin Sommaruga und eine Delegation aus der Politik beim Besuch des ETH-Spinoffs Neustark. Das grosse Interesse an Negativemissionstechnologien unterstreicht die Wichtigkeit der von uns kürzlich lancierten Swiss Carbon Removal Plattform.

 

Als Negativemissionstechnologien (NET) werden Verfahren bezeichnet, die klimaschädliche Treibhausgase dauerhaft aus der Atmosphäre entfernen. CO2-Emissionsreduktionen sind die erste Priorität im Wettlauf gegen den Klimawandel. Aber um Netto Null trotz unvermeidbarere Emissionen bspw. aus der Landwirtschaft zu erreichen, werden NET nötig sein. Um sie im grossen Stil nachhaltig einsetzen zu können, braucht es rasche Investitionen in die Entwicklung und den Ausbau von NET.

 

Dank innovativen Forschungsprojekten und Unternehmen im Bereich der NET ist die Schweiz derzeit in der Entwicklung und Anwendung von einigen NET-Verfahren führend, so z.B. in der Herstellung von kohlenstoffnegativem Zement oder der direkten Abscheidung von Kohlenstoff aus der Luft. Es ist eindrücklich zu sehen, dass das Thema Negativemissionen nun auch auf Stufe Bundesrat Aufmerksamkeit erhält. Am 2. November 2021 besuchte Bundesrätin Sommaruga das ETH-Spinoff Neustark mit einer Delegation aus Politik, Verwaltung und Verbänden. Neustark entfernt CO2 aus der Atmosphäre oder direkt aus Abgasen und speichert dieses dauerhaft in recyceltem Beton. Damit ist Neustark ein Klimaschutz-Pionier in der Treibhausgasemissions-intensiven Baubranche.

 

 

Als Vertreter der Swiss Carbon Removal Plattform begleitete Matthias Holenstein, Geschäftsführer der Stiftung Risiko-Dialog die Delegation der Bunderätin. Dabei betonte er die Wichtigkeit, beim Ausbau von Negativemissionen auf ein diverses und innovatives Portfolio von Ansätzen und Technologien zu setzen. Die weitere Entwicklung, Markteinführung und Skalierung dieser Ansätze stehen jedoch vor vielen Herausforderungen, wobei auch Risiken oder unerwünschte Effekte zu berücksichtigen sind. Entscheidend sind neben der Finanzierung von Forschung und Entwicklung auch Fragen der Zertifizierung von Negativemissionen und der Aufbau einer funktionierenden Logistik für aus der Luft abgeschiedenes CO2 – beispielsweise für den Transport von CO2.

 

Nicht zuletzt muss die Öffentlichkeit über die Potentiale, Vorzüge, Nachteile und mögliche Risiken der unterschiedlichen Verfahren informiert, sowie ein breiter Diskurs über entsprechende Unklarheiten und Unsicherheiten initiiert werden – einer der Gründe wieso die Stiftung Risiko-Dialog die Swiss Carbon Removal Plattform mit Akteuren aus Forschung, Politik, Verwaltung, Wirtschaft und Zivilgesellschaft ins Leben gerufen hat.