Im Rahmen der Resilienz-Tage am 2., 3. und 4. Juni 2025 zeigte Risiko-Dialog u.a. die Grundlagen, die Vielfalt des Begriffs und der Akteure, aber auch, was Resilienz ausserhalb unserer oft privilegierten Situation in der Schweiz oder für Jugendliche bedeuten kann. Zusätzlich zeigten Expert:innen aus Forschung, Verwaltung, Wirtschaft und Zivilgesellschaft in einem Webinar ihre Perspektiven und Erfahrungen und diskutierten und beantworteten spannende Publikumsfragen. Das Webinar macht deutlich: Gesellschaftliche Resilienz entsteht durch gemeinsames Lernen auf individueller, gemeinschaftlicher und institutioneller Ebene. Sie ist kein kurzfristiges Projekt, sondern ein kultureller Wandel – geprägt von Antizipation und der Verknüpfung mit Themen wie Nachhaltigkeit und Innovation.
Ein besonderer Höhepunkt an den Resilienz-Tagen war das Webinar am 3. Juni 2025. Nach einer fundierten Einführung durch Matthias Holenstein, Geschäftsführer Risiko-Dialog, beleuchteten unsere geladenen Expert:innen das Thema der gesellschaftlichen Resilienz aus verschiedenen Blickwinkeln – von der städtischen Verwaltung bis zur Versicherungsgesellschaft, von zivilgesellschaftlichem Engagement bis zur akademischen Forschung.
Die folgenden Punkte standen im Zentrum des Webinars zur gesellschaftlichen Resilienz:
- Erstens wurde Resilienz als gemeinschaftlicher Lern- und Veränderungsprozess verstanden, der auf individueller, gemeinschaftlicher und institutioneller Ebene stattfinden muss – getragen von einem Zusammenspiel zwischen Staat, Zivilgesellschaft, Forschung, Wirtschaft und Bevölkerung. Dies braucht Zeit und Ressourcen.
- Zweitens wurde betont, dass Resilienz kein kurzfristiges Projekt ist, sondern ein langfristiger kultureller Wandel, der Engagement, Vernetzung und mutiges Ausprobieren erfordert.
- Drittens wurde die Bedeutung von Antizipation hervorgehoben: Resilienz muss vorausschauend gedacht und mit Themen wie Nachhaltigkeit oder Innovation verknüpft werden. Dabei ist auch klar, dass nicht alle von den gleichen Voraussetzungen ausgehen können.
- Viertens spielt dabei auch das bewusste Abwägen eine zentrale Rolle – nämlich zu entscheiden, wann es sinnvoll ist, Bestehendes zu bewahren, und wann es sinnvoll sein kann, loszulassen und neue Wege zu gehen.
Wir danken herzlich unseren Partner:innen, die uns ihre Perspektive aufzeigten:
- Florian Roth, ZHAW – Resilienzforschung
- Marta Kwiatkowski, Die Mobiliar – Gesellschaftsengagement
- Markus Meile, Stadt Zürich – urbanes Krisenmanagement
- David Hesse, Stiftung Mercator Schweiz – Zukunftsfragen und strategische Förderung
- Jörg Köhler, Kanton St. Gallen – Amt für Militär und Zivilschutz und kantonaler Fühungsstab
Für alle, die nicht live dabei sein konnten (oder noch einmal reinhören möchten), steht nachfolgende Aufzeichnung zur Verfügung:
Ausblick
Zum Abschluss blickten wir nach vorn: Was wäre wünschenswert, um die gesellschaftliche Resilienz in der Schweiz weiterzubringen?
Das Panel des Webinars war sich einig: Es gilt nun, mutig und zielgerichtet, Fördermassnahmen anzupacken. Denn Resilienz entsteht nicht auf Papier, sondern im Tun – gemeinsam, vernetzt und mit Blick auf eine gemeinsame Zukunft. Dabei geht es auch ums experimentelle Lernen und Ausprobieren, was konkret hilft: Sei es mit Informationen zu Krisen, sei es mit konkretem Ausprobieren und Nachdenken in der Vorsorge, mit der Vernetzung in der Nachbarschaft oder mit innovativen Konzepten wie Local Heros. Ein zentraler Wunsch ist daher, eine gemeinsame Basis, ein geteiltes Verständnis und eine Kooperationsplattform zu schaffen, auf der sektorenübergreifend zusammengearbeitet wird, Wissen geteilt und konkrete Projekte initiieren werden können.
Genau hier setzt Risiko-Dialog an:
- Im Oktober 2025 findet beispielsweise die erste Resilienz-Woche in Zürich statt. Ziel ist es, in zwei Gemeinschaftszentren während zwei Wochen die Bevölkerung resilienter zu machen und auf das Therma zu sensibilisieren – mit einem breiten Mix an Massnahmen für verschiedene Zielgruppen.
- Im Herbst 2025 lancieren wir gemeinsam mit unterschiedlichen Partner:innen eine Kooperationsplattform zum Thema gesellschaftliche Resilienz. Sie baut auf der Resilienz-Werkstatt auf, die uns in den letzten Jahren begleitet hat. Es geht darum, Erfahrungen in der konkreten Förderung von Resilienz zu teilen und gemeinsam Projekt zu initiieren. Weitere Informationen dazu folgen bald.
- Unterstützt von die Mobiliar erarbeiteten wir in den letzten Jahren die Grundlage, um die Wirkung von Resilienzförderung auch über die Zeit zu aufzuzeigen. Ab 2026 wollen wir dies mit dem Resilienz-Monitor jährlich messen, um Stärken und Handlungsbedarf zu identifizieren.
Als Risiko-Dialog haben wir noch eine Reihe weitere Ansätze, die wir gerne mit Partner:innen skalieren und umsetzen möchten. Auch freuen wir uns auf weitere Anstösse und Ideen, die wir gemeinsam anpacken können – für eine resilientere Gesellschaft.